Die Wohngruppe Alte Villa befindet sich in einem sehr großzügig angelegten Haus mit einem sehr schönen Garten am Ortsrand des Fleckens Markoldendorf.

>Markoldendorf ist ein Flecken im Stadtgebiet Dassel, der ca. 2000 Einwohner zählt und neben einer sehr guten Verkehrsanbindung auch über eine gute Infrastruktur verfügt. Ein Kindergarten und eine Grundschule sind fußläufig zu erreichen, es gibt es zwei Arztpraxen, eine Apotheke, einen Tierarzt und einen Zahnarzt. Darüber hinaus bietet Markoldendorf ein sehr aktives Vereins- und Verbandsleben. Sportverein und Schützenverein, die Jugendarbeit der Kirchen, die Freiwillige Feuerwehr mit einer Jugendwehr, attraktive Sportanlagen sowie ein Freibad sind Zeichen einer gelebten Gemeinschaft.

Verschiedene Verbrauchermärkte, eine Tankstelle, eine Fleischerei sowie Geschäfte und Gastronomien vor Ort sind ebenfalls vorhanden.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohngruppe befinden sich die Zahnarztpraxis auf der einen sowie eine Hausarztpraxis auf der anderen Seite. Das sehr schöne Freibad liegt nur 300 Meter von der Wohngruppe entfernt.

Aufnahmekriterien

Die Rechtsgrundlage für eine Aufnahme in die Wohngruppe Alte Villa bilden §§ 27 i. V. m. 34 und 35a SGB VIII.

Aufgenommen werden Mädchen und Jungen ab dem 8. Lebensjahr,

  • mit Verhaltensauffälligkeiten
  • die auf Dauer außerhalb ihrer Herkunftsfamilie betreut werden müssen
  • mit Teilleistungsstörungen und/oder Schulschwierigkeiten
  • mit sozialen und/oder emotionalen Schwierigkeiten

und die somit 

  • eine intensive Begleitung und Unterstützung in einer Gruppe als sozialem Lernfeld benötigen und bei denen auf Grund der familiären Belastungssituation eine ambulante Form der Hilfen zur Erziehung nicht ausreicht.
  • zusätzliche Entwicklungschancen benötigen, da auf Grund familiärer, schulischer und sozialer Belastungsfaktoren eine Ausgrenzung droht.
  • aufgrund ihrer bisherigen Persönlichkeitsentwicklung ein behütendes und förderndes Setting benötigen, um langfristig eigene Lebensperspektiven entwickeln zu können.

Nicht aufgenommen werden Kinder

  • mit schweren körperlichen Behinderungen
  • mit schweren Beeinträchtigungen der Sinnesorgane
  • mit manifester Geisteskrankheit
  • mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
Platzzahl

Die Wohngruppe Alte Villa verfügt über sieben Plätze für Mädchen und Jungen. Dafür stehen sieben geräumige Einzelzimmer zur Verfügung. Insgesamt sind zwei Plätze für Aufnahmen nach §35a SGB VIII vorgesehen.

Ziele

Die Pädagogische Zielsetzung beinhaltet die Aufarbeitung von Entwicklungsrückständen durch eine individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen innerhalb des sozialen Lernraumes Wohngruppe. Die Alte Villa bietet im Sinne des §34 eine „auf längere Zeit angelegte Lebensform (…), die auf ein selbständiges Leben vorbereitet“ und somit einen zeitlich unbefristeten und entwicklungsorientierten Lebensort, der Jungen und Mädchen die Möglichkeit gibt, anstehende und/oder in der Vergangenheit nur unzureichend vollzogene Entwicklungsschritte erfolgreich zu bewältigen bzw. eine Nachreifung anzustoßen.

Die Jungen und Mädchen, die in der Wohngruppe aufgenommen werden, haben häufig Erfahrungen gemacht, die mitunter wenig entwicklungsförderlich waren (Trennung der Eltern, Ausgrenzung, Gewalt, etc.) und/oder traumatische Erfahrungen in der Entwicklungsgeschichte der Kinder hinterlassen haben und deren Folge (bereits frühe) Funktions- und Entwicklungsstörungen sind. Die Basis der pädagogischen Alltagsarbeit besteht aus einer wertschätzenden Annahme und einem strukturierten, sicheren und entwicklungsanregenden Alltag in der Gruppe. Neben einer individuellen Förderung im Rahmen der Wohngruppe werden auch externe entwicklungsförderliche Angebote sowie unterschiedlichste therapeutische Maßnahmen initiiert und in Anspruch genommen.

Die Eltern haben die Möglichkeit, am Leben der Kinder weiterhin teilzunehmen, insofern sie den neuen Lebensmittelpunkt ihres Kindes als solchen anerkennen und die vorhandenen Strukturen der Wohngruppe mittragen.

Methoden

Die Orientierung der Hilfe erfolgt an der individuellen Situation des Kindes bzw. Jugendlichen. Unsere Arbeit ist durch die Erkenntnisse verschiedener pädagogisch-psychologischer Ansätze geprägt. Die Durchführung erfolgt dabei hauptsächlich im Rahmen systemischer Sichtweisen.

Im Fokus der pädagogischen Arbeit steht immer eine lösungsorientierte Sichtweise, basierend auf und ausgehend von den Stärken und Ressourcen des Kindes (Jugendlichen).

Die methodischen Grundlagen lassen sich aus den anerkannten lerntheoretisch orientierten, systemischen und psychoedukativen Ansätzen ableiten. Dazu gehören unter anderem:

  • Das Erlernen und Erarbeiten eines liebenswerten und positiven Selbstbildes, um einen sozial angemessenen Umgang pflegen zu können.
  • Die Suche und Bewusstmachung von selbstwertdienlichen Kognitionen bzw. Gedanken.
  • Die kontinuierliche positive Verstärkung auch von kleineren persönlichen Fortschritten.
  • Die Erarbeitung förderlicher sozialer Fertigkeiten im Alltagsgeschehen (Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren, Wahrnehmung, Erkennen und Benennen lernen von Gefühlen, Bedürfnisse erkennen und benennen lernen, Verantwortungsbewusstsein für altersentsprechende Aufgaben innerhalb der Gruppe, Ausreden lassen, Zuhören, etc.).
  • Einüben von Selbstkontrolle und Toleranz.
  • Ausgewogenes Verhältnis von Alltagsstruktur und freien Entfaltungsmöglichkeiten
  • Analyse systemischer Zusammenhänge