Die Betreuungszeiten der Jungen Wohngruppe Hof Kohrs erstrecken sich von sonntag- bis freitagnachmittags. Die Wochenenden und die Hälfte der Schulferien verbringen die Kinder und Jugendlichen in ihren Familiensystemen. Die Wohngruppe befindet sich in einem angemieteten und eigens umgebauten Einfamilienhaus inmitten der Ortschaft Delliehausen.

>Delliehausen selbst hat ca. 500 Einwohner. Im Ort gibt es ein reges Vereinsleben, das einige sportliche Aktivitäten sowohl auf dem eigenen Sportplatz als auch in der Sporthalle ermöglicht.

Die Schulen befinden sich in den nahegelegenen Orten Uslar (10 km entfernt) und Bodenfelde (20 km). Neben zwei Gesamtschulen gibt es dort auch ein Gymnasium. Auch die weiterführenden Schulen der Stadt Northeim (20 km entfernt) und Göttingen (30 km entfernt) sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ gut zu erreichen. Förderschulen befinden sich im Landkreis Northeim (Schwerpunkte: Geistige Entwicklung, Emotionale und Soziale Entwicklung, Lernen) und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. dem Fahrdienst des Landkreises Northeim gut erreichbar (Hardegsen 12 km entfernt, Northeim und Uslar).

Einkaufsmöglichkeiten gibt es direkt im Ort durch verschiedene Verkaufswagen (Bäcker, Hofladen, Fischwagen etc.) die zu festen Zeiten vielfältige Einkaufsmöglichkeiten bieten.
Im 1 km entfernten Nachbardorf Volpriehausen gibt es Einkaufsmöglichkeiten in verschiedenen Geschäften. Die gesundheitliche Versorgung der Jungen wird im Rahmen der Grundversorgung durch eine Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin (Volpriehausen) oder durch eine Kinderärztin (Uslar), verschiedene Fachärzte in der Umgebung sowie das Krankenhaus gewährleistet.

DIE LAUENBURG arbeitet mit den niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychiatern und –therapeuten aus der näheren Umgebung zusammen. Im Bereich der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Albert-Schweitzer-Therapeutikum in Holzminden und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Göttingen. Damit ist die ambulante und im Notfall stationäre psychiatrische Versorgung der Jungen sichergestellt. Therapeuten und Kliniken sind im Schnitt zwischen 10 und 30 km entfernt.

Aufnahmekriterien

Die Rechtsgrundlage für eine Aufnahme in die Jungen WG bilden §§27, 34 SGB VIII und 41 SGB VIII.

Die Maßnahme kann eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf ein selbständiges Leben vorbereiten oder aber auf eine Rückführung in das Familiensystem zielen. Sie bietet eine vollstationäre Hilfe zur Erziehung für Jungen, die nicht bzw. vorübergehend nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können.

Die Maßnahme ist notwendig und geeignet für Jungen ab dem 12. Lebensjahr, die außerfamiliär betreut werden müssen, weil deren Entwicklung auch mit stützenden und ergänzenden Hilfen im Herkunftssystem nicht sichergestellt ist,

  • deren Erfahrungen im Herkunftssystem durch Konfliktvermeidung, mangelnde Konfliktbegrenzung, Verstrickung, Starrheit, Intoleranz oder Überforderung gegen-über Veränderungen gekennzeichnet sind,
  • sie aus unterschiedlichsten Gründen einen Schutzraum für die Entwicklung einer eigenständigen selbstbestimmten Persönlichkeit brauchen,
  • sie Auffälligkeiten im Sozialverhalten und/oder der sozialen-emotionalen Entwicklung zeigen,

Nicht aufgenommen werden Jungen

  • mit schweren körperlichen Behinderungen und/oder schweren Beeinträchtigungen der Sinnesorgane,
  • akuter Selbst- und/oder Fremdgefährdung
  • sowie mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit.
Platzzahl

Die JWG verfügt über fünf Plätze für Jungen. Je Platz wird ein Einzelzimmer vorgehalten.

Zielsetzung

Ziele unserer Arbeit sind:

  • Auseinandersetzen mit der eigenen Biographie
  • Familiäre Beziehungsmuster transparent machen und verbessern
  • Auseinandersetzung und Aufbereitung von individuellen Problemlagen
  • Reflexion erlernter und nicht hilfreicher Handlungsmuster
  • Stärkung der individuellen und sozialen Ressourcen
  • Erkennen und Fördern von Fähigkeiten und Stärken
  • Unterstützung bei Ausbildungs- und Berufsfindung
  • Unterstützung und Begleitung selbstbestimmter und selbstbewusster Lebensplanung bzw. Lebensführung

Die pädagogische Arbeit ist auf die individuellen Bedürfnislagen der Jungen ausgerichtet und bietet so die Möglichkeit des psychischen, emotionalen und sozialen Nachreifens. Die Entwicklung der Jungen wird dahingehend gefördert, ein selbstbestimmtes und eigenständiges Erwachsenenleben führen zu können.

Methodische Grundlagen

Die methodischen Grundlagen liegen in unserer Arbeit hauptsächlich im Bereich:

  • Ressourcenorientierung
  • Begleitung und Unterstützung jungenspezifischer Entwicklungsaufgaben und Heraus-forderungen
  • Raum für die Auseinandersetzung mit Geschlechtsnormen innerhalb der eigenen Geschlechtsgruppe
  • Biografiearbeit
  • Zukunftsarbeit
  • Identitätsarbeit
  • des Lernen am Modell