Die Fünf-Tage-Gruppe befindet sich in einem sehr großzügigen denkmalgeschützten ehemaligen Gasthaus in der Ortsmitte Lauenbergs. 

>Lauenberg zählt ca. 850 Einwohner, liegt am Rande des Sollings und gehört zum Stadtgebiet Dassel. Die Grundschule befindet sich im fünf Kilometer entfernten Markoldendorf. Weiterführende Schulen befinden sich in der Stadt Dassel. Alle Schulen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Die Ortschaft Lauenberg verfügt über attraktive Freizeit- und Vereinsmöglichkeiten.

Die gesundheitliche Versorgung der Kinder wird im Rahmen der Grundversorgung durch eine Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin (Lauenberg) oder durch eine Kinderärztin (Einbeck), verschiedene Fachärzte in der Umgebung sowie das Krankenhaus gewährleistet.

Aufnahmekriterien

Die Rechtsgrundlage für eine Aufnahme in der Fünf-Tage-Gruppe bildet §27 SGB VIII i. V. m. §34 SGB VIII.

Es werden in der Regel Kinder (Mädchen und Jungen) ab dem Schuleintrittsalter bis zum Alter von 13 Jahren aufgenommen, in begründeten Ausnahmefällen werden aber auch ältere Kinder aufgenommen.

Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche

  • mit Verhaltensauffälligkeiten
  • Kinder und Jugendliche, die befristet oder auf Dauer außerhalb ihrer Herkunftsfamilie betreut werden müssen
  • Kinder mit Teilleistungsstörungen und/oder Schulschwierigkeiten
  • Kinder und Jugendliche mit sozialen und/oder emotionalen Schwierigkeiten

Nicht aufgenommen werden Kinder

  • mit schweren körperlichen Behinderungen
  • mit schweren Beeinträchtigungen der Sinnesorgane
  • mit manifester Geisteskrankheit
  • mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit
  • die nachweislich in der Familie sexuell missbraucht wurden

Aufgenommen werden Mädchen und Jungen ab dem Schuleintrittsalter,

  • deren Familien bereit und in der Lage sind zu einer intensiven Zusammenarbeit, um Veränderungen innerhalb des Familiensystems herzustellen.
  • die weiterhin an Wochenenden, Feiertagen und in den Schulferien in ihrer Familie leben, aber gleichzeitig eine intensive Begleitung und Unterstützung in einer Gruppe als sozialem Lernfeld benötigen und bei denen auf Grund der familiären Belastungssituation eine ambulante Form der Hilfen zur Erziehung nicht ausreicht.
  • die zusätzliche Entwicklungschancen benötigen, da auf Grund familiärer, schulischer und sozialer Belastungsfaktoren eine Ausgrenzung droht.
Platzzahl

In der Fünf-Tage-Gruppe stehen sechs Plätze für Jungen und drei Plätze für Mädchen, also insgesamt neun Plätze, zur Verfügung.

Zielsetzung

Ziele unserer Arbeit sind

  • die Rückführung des Kindes in die Familie und die Sicherung des Verbleibs im familiären Bezugssystem.
  • eine Unterstützung und Entlastung der Herkunftsfamilie und des Kindes mit dem Ziel, neue Entwicklungen zu ermöglichen.
  • eine Verbesserung der Erziehungsbedingungen innerhalb der Familie durch eine positive Veränderung des Erziehungsverhaltens der Eltern.
  • das Erkennen und die Aufarbeitung von Entwicklungsrückständen und die Förderung der schulischen und sozialen Integration des Kindes.

Die Orientierung der Hilfe erfolgt an der individuellen Situation der Familie. Unsere Arbeit ist durch die Erkenntnisse verschiedener pädagogischer Ansätze geprägt. Die Durchführung erfolgt dabei im Rahmen systemischer Sichtweisen.

Im Fokus der pädagogischen Arbeit steht immer eine lösungsorientierte Sichtweise, basierend und ausgehend von den Stärken und Ressourcen der Kinder und deren Familien.

Methodische Grundlagen

Die methodischen Grundlagen lassen sich folgendermaßen beschreiben:

  • Ein Verstehen der Lebenssituation des Kindes vor dem Hintergrund seiner Zugehörigkeit zu Milieus bzw. Gruppen unserer Gesellschaft.
  • Ein Verstehen der individuellen (biografisch geformten) Verhaltensstrategien des Kindes, vor allem im Verlauf der primären Sozialisation.
  • Ein Verstehen der emotionalen familiären Bedingungen und deren Bedeutung für das Kind und seine Familie.
  • Ein Anknüpfen bei den Stärken, Kompetenzen und Ressourcen des Kindes durch die Vermittlung von Erfolgserlebnissen und die Bestätigung und Wertschätzung auch kleinerer Fortschritte.
  • Strukturierung des Tages- und Wochenablaufes (z.B. Zeitrahmen, gemeinsame Mahlzeiten, Schule, Freizeitaktionen, etc.)
  • Anleitung, gemeinsames Erarbeiten und Begleitung beim Einüben lebenspraktischer Fertigkeiten wie der Gesundheits- und Hygieneerziehung, der Entwicklungsförderung im Bereich der Grob- und Feinmotorik, der Vermittlung und dem Training von Vertrauen und Sicherheit, der Körpererfahrung sowie der Entwicklung von Geschicklichkeit unter Einschätzung von Sicherheitsrisiken.
  • Förderung im schulischen Bereich z.B. durch eine gezielte Hausaufgabenbetreuung und Kontakte zu den jeweiligen Lehrern. Weiterhin sind zusätzliche Fördermaßnahmen zur schulischen Unterstützung im Rahmen einer Einzelförderung möglich.
  • Förderung von individuellen und sozialen Fähigkeiten, d.h. die Kompensation und Überwindung von Schwächen und Ängsten, die Förderung der emotionalen Ausdrucksfähigkeit sowie die Auseinandersetzung mit Impulsen, Stimmungen, Bedürfnissen und Interessen des Kindes im Kontext der Gruppe bzw. der Familie.
  • Herstellen von Erfahrungsfeldern zum Einüben sozialer Wahrnehmung, sozialer Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die Begleitung bei der Entwicklung der geschlechtlichen Identität, sowie die Vermittlung des Umgangs mit Leistungsanforderungen. Weiterhin das Erlernen des Umgangs mit Misserfolgen und, wenn notwendig, die Erhöhung der Frustrationstoleranz sowie die Förderung von Selbsthilfepotentialen.
  • Eine intensive Auseinandersetzung mit dem System Familie durch Eltern- und Familiengespräche.