Ute Schütte-Isermann und Albert Isermann

Unsere Familienwohngruppe Schütte-Isermann hat ihr Zuhause in der kleinen >Ortschaft Iber. Geographisch liegt Iber zwischen Moringen und Einbeck. Das eigene Haus der Ehepartner Schütte-Isermann liegt in direkter Nähe zum Wald. Frau Ute Schütte-Isermann ist Leiterin der Familienwohngruppe.
Das großzügige Haus verfügt über fünf Kinderzimmer (vier Einzel- und ein Doppelzimmer), drei Badezimmer mit Dusche und Badewanne sowie ein Gäste-WC. Neben der Küche stehen ein Esszimmer und ein gemeinsames Wohnzimmer zu Verfügung.

Die große Terrasse ist über Ess- und Wohnzimmer zu erreichen. Durch die großzügigen Fensterfronten zeigen sich alle Räume hell und freundlich. Drei Kinderzimmer haben einen direkten Zugang zu den beiden Balkonen. Die Zimmer haben eine wohnliche Ausstattung und bieten die Möglichkeit der individuellen Gestaltung. Im Untergeschoss befinden sich u.a. die Wirtschaftsräume und das Büro. Der Garten bietet viel Platz zum Spielen und Toben. Der FWG stehen zwei private PKW zur Verfügung, die auch dienstlich genutzt werden.

Die Familienwohngruppe ist dezentral organisiert. Sie ist eingebettet in die dörfliche Struktur, bei gleichzeitiger Anbindung an die städtischen Einrichtungen und Angebote.
Die allgemein bildenden Schulen sowie die Förder- und Berufsschulen im Landkreis Northeim sind gut mit dem ÖPNV bzw. mit dem Fahrdienst des Landkreises erreichbar. Wir achten darauf, dass die Kinder möglichst mit dem Schulbus oder, wenn die Schule vor Ort ist, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu den jeweiligen Schulen fahren. Der Fahrdienst des Landkreises wird nur in besonderen Fällen eingesetzt.

Da die Infrastruktur eines Dorfes die Bedürfnisse seiner Bewohner heute nur noch bedingt befriedigen kann, sind die Familienwohngruppen auf die Einkaufsmöglichkeiten im städtischen Bereich angewiesen. Auch die ärztliche Versorgung der Kinder findet in den umliegenden städtischen Bereichen innerhalb des Landkreises bzw. in den umliegenden größeren Städten wie Göttingen oder Kassel statt.

Rechtsgrundlage

Die Rechtsgrundlage für eine Aufnahme in eine Familienwohngruppe bzw. eine Erziehungsstelle bildet §27 SGB VIII i. V. m. §34 SGB VIII.

Fachliche Ausrichtung des Angebotes Familienwohngruppe

Die Familienwohngruppe ist ein sehr intensives Angebot. Die Kinder und Jugendlichen wachsen in einer Atmosphäre auf, die durch einen respektvollen Umgang miteinander und gegenseitiger Wertschätzung gekennzeichnet ist.Sie leben in der Regel langfristig, in den allermeisten Fällen bis zur Verselbständigung, in der Familienwohngruppe und es besteht auch über die Volljährigkeit hinaus eine Bindung. Ist als Ziel der Maßnahme eine Rückführung geplant, so wird diese mittels einer intensiven Elternarbeit vorbereitet und begleitet.

Der konstante und verlässliche Rahmen der Familienwohngruppe und die (heil-) pädagogisch/systemische Ausrichtung der Mitarbeiter bilden die Grundlage für Sicherheit, Vertrauen und eine positive Entwicklung der Kinder, damit traumatisierte Kinder und Jugendliche neue Perspektiven im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen erfahren und erleben können, um so ihre destruktiven Erfahrungen und Verhaltensmuster überwinden zu können.

Das Zusammenleben als (Ersatz-) Familie ermöglicht es, das Kind und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen und ihm Raum für die Aufarbeitung emotionaler und sozialer Defizite zu geben. Die stabile Gruppensituation fördert ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder, Jugendlichen und der Mitarbeiter und vermittelt den Kindern Verlässlichkeit und Kontinuität in den Beziehungen.

Eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen, Kindergärten und der Kirchengemeinde steht in der täglichen Arbeit ebenso im Fokus, wie die Nutzung der örtlichen Angebote und Vereine zur Integration der Kinder in die Gesellschaft.

Darüber hinaus bestehen intensive Kontakte zu Ärzten, Fachärzten, Therapeuten und anderen Facheinrichtungen, um eine optimale gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Pädagogischer Ansatz

Die Orientierung der Hilfe erfolgt an der individuellen Situation des Kindes. Unsere Arbeit ist durch die Erkenntnisse verschiedener pädagogischer Ansätze geprägt. Im Zentrum der pädagogischen Arbeit steht immer eine lösungsorientierte Sichtweise, basierend und ausgehend von den Stärken und Ressourcen der Kinder.

Unser Selbstverständnis beruht auf der Basis von Toleranz, Ehrlichkeit und Einsatzbereitschaft. Eine positive und wertschätzende Grundhaltung ist das Fundament unserer Arbeit. Wir begegnen uns offen, aufrichtig und mit gegenseitiger Achtung.

Methodische Grundlagen

Das Zusammenleben der Kinder und Jugendlichen mit den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Familie innerhalb des Angebotes Familienwohngruppe/ Erziehungsstelle schafft ein überschaubares soziales Lernfeld, in dem neue und differenzierte Identifikationsbeziehungen wachsen können. Dabei können die Kinder und Jugendlichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich, vielseitig und individuell erleben. Dies schließt auch Bereiche ein, die über das sonst übliche Arbeitsverhältnis hinausgehen. Die besonderen Lebensumstände sowie die angestrebte Langfristigkeit dieser Angebotsform, können den sozialen Erfahrungshorizont der Kinder und Jugendlichen erweitern.

Zu den methodischen Grundlagen gehören für uns:

  • Die kontinuierliche positive Verstärkung auch von kleineren persönlichen Fortschritten.
  • Die Suche und Bewusstmachung von selbstwertdienlichen Kognitionen bzw. Gedanken.
  • Die Erarbeitung förderlicher sozialer Fertigkeiten und Fähigkeiten im Alltagsgeschehen (Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren, Wahrnehmung von Gefühlen, Verantwortungsbewusstsein für altersentsprechende Aufgaben innerhalb der Gruppe, Ausreden lassen, Zuhören, Akzeptanz und Empathie entwickeln, etc.) sowie die Vermittlung von Normen und Werten.
  • Das Einüben von Selbstkontrolle und Toleranz.
  • Ein ausgewogenes Verhältnis von Alltagsstruktur und freien Entfaltungsmöglichkeiten.
Elternarbeit

Die Kinder werden unterstützt und begleitet bei telefonischen, brieflichen und persönlichen Kontakten zur Herkunftsfamilie.

Ist eine Rückführung das Ziel der Arbeit, so werden gemeinsame Besuche mit den Eltern und dem Kind geplant. Zusätzlich finden Gespräche mit dem Familienberater der Einrichtung statt, um die Rückführung vorzubereiten.

Ist eine langfristige Perspektive in der Erziehungsstelle das Ziel der pädagogischen Arbeit, so wird sowohl mit dem Kind, als auch mit den Eltern eine für beide Seiten annehmbare Möglichkeit der Auseinandersetzung und des Umgangs mit dieser Situation entwickelt.